Klein, aber fein – die Mehrstufenklasse von Frau Lehrerin Olivia Bardach mit 12 Schüler*innen der ersten und zweiten Klasse der VS Langenzersdorf versteht sich als eine Experimental-Mehrstufenklasse der Forscher*innen und Entdecker*innen. Umso geehrter fühlten wir uns, dass sie als Mitforschende bei unserem Projekt mitgemacht hatten.
Auch hier nahmen die Schüler*innen ihre Lieblingsspiele wie “Hattu Möhrchen” oder Monopoly mit und zeigten es den Mitschüler*innen. Die meisten erzählten, dass sie Spiele mögen, weil sie Spaß machen. Auf Nachfrage zählten sie aber auch auf, dass man durch Spiele zudem Geschicklichkeit, Fokus, Rechnen, Lesen oder „nicht traurig sein, wenn man nicht gewinnt“ lernen kann. Nun konnten wir mit den drei Stationen starten: Neugierde, Greenscreen und Let’s Play. Die drei Gruppen spielten aber zunächst Stein, Schere, Papier – die Gewinner*innen konnten sich die erste Station aussuchen.
Station 1: Neugierde Station
Da wir diesmal sehr junge Mitforschende, aber drei Stationen und nur zwei Stationsbetreuer*innen im Workshop hatten, haben wir uns viel Zeit genommen die Aufgaben der Neugierde-Station (Fotos und Videos machen, Traumberuf beschreiben oder malen) gemeinsam vorzulesen und durchzusprechen, sowie die Kamera-App auf den Schultablets von Freiwilligen erklären zu lassen. So konnten die Schüler*innen, mit etwas Hilfe von Frau Bardach, die Station selbstständig und souverän meistern. Die Schüler*innen sind schnell in die Rolle der Reporter*innen gekommen und haben auch meistens zuerst gefragt, ob ihre Mitschüler*innen fotografiert oder gefilmt werden möchten. Unter den beliebten Traumberufen waren diesmal Ärztinnen und Reiterinnen, sowie Elektriker, Komponistin, Dinoforscher oder Frau Lehrerin. Anschließend konnten die Schüler*innen mit glücklichen (grün), neutralen (gelb) und traurigen (rot) Emojis die Station bewerten.
Station 2: Let’s Play
Auch hier war Townscaper, das Spiel mit den schwimmenden Häusern, ein Highlight und schien ideal für die Zielgruppe. Die Schüler*innen haben einer Einführung in die Software “OBS-Studio” gespannt gelauscht und konnten dann selbst durchstarten mit der Aufnahme ihres Let’s Play Videos. Wenn die, teils noch ungewohnte, Maus mal nicht ganz so wollte, half die Touchscreen-Funktion des Laptops und schon konnte wieder fleißig und mit viel Elan gebaut werden. Auch hier war es nicht für alle Schüler*innen einfach beim Spielen zu erzählen, aber das blau-leuchtende Headset kann auch manchmal einschüchternd wirken. Wer sich mit digitalen Spielen unwohl fühlte, konnte dies offen kommunizieren und nur die Dinge machen, mit denen er/sie sich wohlfühlt.
3: Station Greenscreen
Die erste Gruppe stand voller Ehrfurcht vor dem ganz großen Greenscreen, während sie eine kurze Einführung in das Prinzip dahinter bekamen. Die Faszination mit der Magie des Greenscreens ließ jegliche Angst in Lichtgeschwindigkeit verschwinden, nachdem die ersten ihre Schuhe auszogen und auf den grünen Stoff sprangen. Die folgenden Gruppen hatten den Greenscreen bereits in ihrer Tätigkeit als Reporter*innen erforscht und diesen sofort erobert. Das Toben wurde immer wieder begleitet durch Mitteilungen darüber wie viel Spaß sie hatten. Als dann klar wurde, dass es auch einen Unterschied zwischen Proben und Aufnehmen gibt, wurden viele kreative Ideen erprobt und sogar, nach Eigeninitiative, Musik ausgewählt. Dieser kreative Prozess brachte viele Verhandlungen, Diskussionen über Fairness (wessen Ideen werden umgesetzt, sind alle einverstanden etc.), Kompromisse, Selbstorganisation und Teamarbeit mit sich.
Reflexionsrunde allgemein
Die Schüler*innen hatten offensichtlich viel Spaß und den meisten hat der Workshop gefallen. Da die Frau Lehrerin wusste, dass drei Kinder krank und sehr traurig waren nicht mitmachen zu können, blieb der Greenscreen im Klassenraum und es wurden bald Ideen zu Oster-Aktivitäten gesponnen, bunte Ostereier und süße Hasen als Hintergründe gesucht. Die Experimental-Klasse forscht weiter….